Moskau

Moskauer mit durchgehend blauer Körperdeck- farbe, wurden 1990 auf einer Berliner Ausstellung zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Ausge- stellt wurden sie von zwei Züchtern aus Ungarn. Wie sie zu dieser Zuchtform gekommen sind, ist nicht bekannt. Es kann nur noch darüber speku- liert werden zumal die Guppyzucht in Ungarn nicht so populär ist. Diese Tiere waren so intensiv dunkelblau (auch die Flossen), dass man sie spontan der Grundfarbe Blau zugeordnet hat und sie auch so bewertet wurden. Dieser Irrtum hielt sich bis 1995, erst ab diesem Zeitpunkt erkannte man an, dass es sich um eine Deckfarbe handelt. Die damaligen Moskauer waren von schlechter Flossenqualität und meistens sehr klein. Erst duch Einkreuzungen in andere Stämme wurden Verbes- serungen erzielt. Leider ist dadurch die damalige dunkelblaue Farbe (wie blaue Tinte) verloren- gegangen. Heute werden Moskauer in vielen Farbvarianten gezüchtet. Durch Einkreuzung in grüne Weibchen erhält man die bekannten grünen Moskauer. Es werden aber auch gern Weibchen mit bunten Flossen zur Zucht ausgesucht, die dann die öfter zu sehenden Moskauer mit bunten Schwanz- und Rückenflossen hervorbringen. In Russland gibt es davon einen sehr attraktiven Stamm mit dem wohlklingenden Namen Nelke. Bisher wurden Moskauer nur als Triangel gezüch- tet (eine Sonderstellung nimmt die Grundfarbe Pink ein) und meistens mit der Grundfarbe Grau. Eine Übertragung in Kurzflosser ist sicher sehr reizvoll und dürfte nicht allzu schwierig sein. Möglich wären auch Schwertformen, dann aller- dings ohne blaue Flossen weil hier der bekannte Cp - Effekt in Erscheinung treten würde. Meistens kommt das Moskauer- Gen (oder Genkomplex?) über das y- Chromosom und bewirkt nur eine blaue Färbung des Körpers. Die Farben auf den Flossen kommen von den Weibchen. Wird mit Weibchen gezüchtet die ebenfalls das Moskauer Gen tragen, kommt man zu den auffallend dunkel- blauen Männchen